Wir sind heute morgen sehr friedfertig losgefahren, puenktlich um 8:00 Uhr. Es war noch empfindlich frisch, aber schliesslich hatten wir ja auf ueber 2500m Meereshoehe uebernachtet. Strahlender Sonnenschein und zu Beginn noch viel Stopps, weil einfach immr wieder Fotomotive auftauchten.
Nach einigen Kilometern haelt uns einer dieser modernen Texas-Ranger.... nee, wohl Colorado-Ranger, an und weist uns darauf hin, dass wir uns strikt rechts halten sollen beim Fahren und immer auf den "shouldern" bleiben sollen. Das sind die Seitenstreifen, die Ihr auf dem Foto ganz oben seht. Er war so freundlich, dass wir uns von nun an streng daran hielten! Nur eines haben wir uns herausgenommen, wir sind darauf nebeneinander gefahren. Das ist nicht immer ganz einfach, denn ihr seht auch den dunkleren Streifen neben der weissen Linie, das ist wohl so eine Art Wecker fuer eingeschlafene Autofahrer, die nach rechts vom Weg abkommen. Wenn du mit dem Fahrrad darauf kommst, erhaelst du eine gruendliche kostenlose Ganzkoerpermassage vom feinsten und nach knapp 50 Metern verabschiedet sich dein Gepaeck von dir... Also: Wir beide fuhren also zwischen der Ratterstrecke links (in Fahrtrichtung) und dem Niemandsland rechts mit der Garantie, in grosse Schwierigkiten zu kommen, wenn du darauf geraetst.
Das hat nun seit ueber drei Wochen immer wieder gut funktioniert, aber im Wilden Westen....
wollte uns ein Trucke-Cowboy wohl einmal.... ja was denn, was wollte dieser Verbrecher eigentlich?
Jens und ich nebeneinander, ich links, gute Fahrt, etwa 33km/h. Es passieren uns recht viele Autos, darum muss man sich bei so breiter Shoulder nicht gross kuemmern, und dann hoere ich (ich nehme an, Jens auch) ein unglaublich lautes Geraeusch direkt hinter/neben mir und schon ist dieser 30Tonner Langholztransporter direkt - und glaubt mir, direkt heisst unmittelbar! -neben mir und zieht mit seiner gesamten Laenge in nicht weniger als 20 cm Abstand an uns vorbei, begleitend das martialische Geraeusch dieser Riesenreifen auf der Ratterspur. Gluecklicherweise sind wir beide ziemlich cool geblieben und haben das einzig richtige gemacht:
Die Spur gehalten.
Er war weg, und das wars. Wir beide haben uns gewuenscht, ihn wiederzutreffen.....
Wow, das war wohl dann dieses Erlebnis, was man so einmal haben muss, bei so einer Reise, so dass man dann sagen kann.... Es hat noch gereicht.
Aber, wir haben ja noch sooo viel schoenes erlebt heute, so dass dieses Negativerlebnis schnell abgehakt war.
Zum Beipiel die beiden Paesse, die wir heute bewaeltigt haben, eigentlich sogar drei! Das ging so gut, so prima und bei bestem Wetter, dabei hatten wir vorher (ich jedenfalls, nach dem im wahrsten Sinne atemberaubenden Anstieg des gestrigen Tages) ordentlichen Respekt vor diesen beiden Paessen.
Das allercoolste war aber: Auf einer Strecke von 12 Kilometern haben wir einen Schnitt von
70,2Km/h hingelegt - und das mit dem ganzen Gepaeck!
Naja, um ehrlich zu sein: WEGEN! Wegen des ganzen Gepaecks. Denn wir hatten eine 12 Kilometer lange, supersteile Abfahrt (gut, dass wir ost-west fahren....!), auf der wir sage und schreibe einen Spitzenwert von 78,8Km/h (wie versprochen keine 80Km/h) erreicht haben. Waaaahnsinn.
So, an dieser Stelle mache ich erst mal Schluss, Jensiboy muss jetzt ein paar Liebesmails an Sabrina absetzen und ich muss dringend duschen....
Viele Gruesse
J&J
PS: Lieber Fritz, das ist ja riesig, was du da gemacht hast.
2 Kommentare:
Mutig! Es gibt Erlebnisse, die braeuchte ich nicht unbedingt! Dazu zaehlen solch "intime" Kontakte zu Holzlastern und auch um eine Abfahrt mit knapp 80 Sachen wuerde ich mich nicht reissen! Aber den Hasenohren-Pass, den haette ich gern gesehen. An der "Schreibe" merkt man wieder den Spass der Akteure und das bleibt hoffentlich bis S.F. so. Weitere gefahrlose und pannenfreie Meilen wuenscht Monika Lenzen
...da braucht man doch kein Kinesiologie Studium, um diese Beine bemerkenswert zu finden, oder?! Wobei die anderen Landschaftsbilder ja auch richtig beeindruckend sind! Da wird frau ja schon ein bisschen neidisch, zwar bin ich am Wo-Ende den RuhrtalRadweg von der Quelle bis nach Mülheim gefahren bin, aber sooo beindruckend war die Umgebung da dann doch nicht. Freu mich auf weitere tolle Fotos und spannende Berichte. Aber Jürgen, mal ganz ehrlich, bei super nette Leute, hättest du auf "Herbert" doch wohl kommen können, oder?
Weiter viel Spaß und ganz lieben Gruß Gabi
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